Antidepressiva können bei mittelgradigen bis schweren Depressionen ein wichtiges Werkzeug sein, um Stimmung und Antrieb zu stabilisieren, insbesondere, wenn Schlaf, Alltag und Funktionsfähigkeit deutlich beeinträchtigt sind. Studien zeigen, dass sie im Durchschnitt einen meist moderat zusätzlichen Nutzen gegenüber Placebos bringen. Sie sind aber keine „Glückspille“ und wirken am besten, wenn sie in einen Gesamtplan eingebettet sind, der auch Psychotherapie, Bewegung, Schlaf und Stressmanagement umfasst.
Pflanzliche Optionen wie Safran oder Johanniskraut werden oft als sanftere Alternativen beworben. Für standardisierte Safran-Extrakte gibt es bei leichten bis mittelgradigen depressiven Symptomen durchaus interessante Studiendaten, die eine bessere Wirkung ggü. Placebos nahelegen. Johanniskraut verfügt ebenfalls über Evidenz, birgt aber ein hohes Risiko für Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (auch Hormonen). Wichtig ist: Auch „natürliche“ Mittel gehören in fachliche Hände und sind kein Ersatz für eine leitliniengerechte Behandlung bei ausgeprägten oder wiederkehrenden Depressionen. Die Details und Studienlage dazu findest du im Detailartikel zu Antidepressiva und pflanzlichen Optionen.